Dienstag, 15. Juni 2010

Was gestern war

In einem Meeting eines kleineren Unternehmens (Hersteller und Dienstleister im IT- und Medizin-Umfeld) gab es neulich eine Debatte darüber, wie sich die Bedeutung und Aufgabe von Marketing geändert hat. Es herrschte auf der einen Seite die Meinung, dass man heute nur noch Twittern und in sozialen Netzwerken und großen Portalen wie MySpace, Facebook, Youtube usw. aktiv sein muss, um erfolgreich zu sein. Die andere Seite war davon wenig überzeugt und bestand auf Image-Broschüren, Werbekampagnen, PR und ähnliches.
Natürlich liegt die Wahrheit zunächst erstmal in der Mitte, wenngleich man natürlich das Geschäftsmodell beachten UND die Zielgruppe kennen muss. Wie erreicht man diese am besten?

Marketing ist heute nicht mehr so, wie es vor 20 Jahren gelehrt wurde, dennoch gelten die älteren Ansichten nach wie vor - und für einige Industrien stärker als für andere. Eines ist jedoch sicher: Wenn früher Marketing eher bedeutete, wie man Botschaften in die Köpfe der Leute hämmert, ist Marketing heute geprägt von aktiver Kommunikation mit dem Kunden.
Auch heute ist es wesentlich, dass eine Positionierung erreicht wird - bekanntlich in den Köpfen der Menschen. Doch erreicht man dies heute nur noch schwerlich mit einer Reihe von Anzeigen und Fernseh-Spots. Der Kunde ist skeptischer geworden, er wird immer stärker mit Botschaften bombadiert und der Kunde ist nicht mehr nur über das Medium Zeitung oder das Medium Fernsehen sondern auf vielen anderen Wegen (teilweise noch besser) erreichbar.

Der Kunde will heute aktiver involviert werden, er informiert sich - da er auch fast alle Informationen schnell erhält: Der Kunde wird erwachsen und so müssen wir mit ihm umgehen. Wie wir ihn erreichen, ist weniger wichtiger als das, was wir sagen.

Es gelten daher die folgenden Regeln beim Marketing heute:

- Authentizität: Wahrheiten sprechen und nicht lügen - Lügen führen Unternehmen heute Dank Mundpropaganda schnell in den Ruin
- Geschichten und Emotionen in der Produkt/Dienstleistung spielen in der Kommunikation zum Kunden eine größere Rolle als Inhalte selbst - etwas, das schon immer galt
- Den Kunden ernst nehmen
- Mit dem Kunden aktiv kommunizieren (und nicht mit passiven Informationen füttern)
- Die Kommunikation sollte zwingend auf dem Wege stattfinden, den der Kunde bevorzugt oder auf dem er auch erreicht wird (und wenn es als Podcast oder Video auf Youtube ist, denn genau hier liegt heute die Macht: den Kanal zu wählen, um seinen Kunden zu erreichen)

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